Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



Psycho
von Alfred Hitchcock




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Auf der Alm da gibt's koa Sünd  

3. 
Martyrs  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Supernatural  

6. 
Antikörper  

7. 
Das Zeiträtsel  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > David Nerlich, Andrew Traucki > Black Water
Black Water RSS 1.0


Black Water

Black Water

Ein Film von David Nerlich, Andrew Traucki

Sie werden zu teuren Handtaschen verarbeitet und die männlichen Geschlechtsteile gelten – werden sie gegessen – als potenzfördernd. Die Jagd auf Krokodile verspricht so einigen Gewinn und hat dazu geführt, dass in Australien nur wenige dieser Urzeitviecher freilebend sondern viel eher auf Farmen zusammengepfercht anzutreffen sind. Was aber passiert, wenn der Jäger zum Gejagten wird? Wenn sich der Spieß wieder umkehrt, und es die Menschen sind, die sich vor den gepanzerten, reich bezahnten Reptilien in Acht nehmen müssen?

Ob diese drei noch eine Chance bekommen werden, genau davon zu berichten? Adam (Andy Rodoreda), seine Frau Grace (Diana Glenn) und deren Schwester Lee (Maeve Dermody) verbringen ihren Urlaub zusammen in Nordaustralien, wo sie mit dem Einheimischen Jim (Ben Oxenbould) einen Angelausflug auf einem kleinen Motorboot unternehmen. Zwar stoßen sie in den dicht bewachsenen Mangrovensümpfen nicht auf die ersehnten Fische, machen aber dafür mit einer ganz anderen Kreatur Bekanntschaft. Ein „Saltie“, ein meterlanges Salzwasserkrokodil, stößt das Boot um und schnappt sich Jim, während sich die drei übrigen auf die Bäume retten können. Dort aber soll ihr Martyrium erst noch beginnen. Umgeben von hüfthohem, schlammfarbenem Wasser und meilenweit von der Zivilisation entfernt bleibt nur die Wahl: ausharren oder Gefahr laufen, gefressen zu werden…

Black WaterBlack WaterBlack Water
„Black Water“ ist viel ruhiger als viele seiner Genrekollegen wie beispielsweise „Rogue“, aber dafür umso beklemmender. Das gruseligste hier ist das, was passieren könnte und das, was man nicht sieht. Trotzdem bleibt die Spannung durchweg erhalten, weil oft genug rasante Szenen und Verfolgungsjagden eingestreut werden. Am markantesten ist aber die klaustrophobische Atmosphäre, die der Film vermittelt: die drei Hauptfiguren sitzen in den Bäumen regelrecht fest und haben wenig Handlungsmöglichkeiten. Zwar wird der ein oder andere Ausweg diskutiert und ausprobiert – letztendlich finden sich aber alle immer wieder auf ihrem Ausgangsbaum wieder. Ohne Aussicht auf Rettung, aber mit gutem Blick auf das Boot, dass einige Meter von ihnen entfernt im Wasser treibt, wird die Situation immer makaberer. Ein Fluchtmöglichkeit scheint zum Greifen nahe. Der Tod aber könnte noch näher lauern…

Black WaterBlack WaterBlack Water
Authentizität ist ein großes Plus von „Black Water“. Die beiden Regisseure David Nerlich und Andrew Traucki wollten einen einfachen, unterhaltsamen Genrefilm machen, denn mit einer Million Dollar stand ihnen nicht viel Budget zur Verfügung. Von daher gab es kaum Studioaufnahmen und kein künstlich animiertes Krokodil. In diesem Film ist alles echt – und das sieht man. Die „Saltie“-Aufnahmen unterscheiden sich stark von den animierten Reptilien aus anderen Krokohorrorfilmen und lassen vermuten, dass viel Geduld und wahrscheinlich noch mehr Nervenkitzel hinter diesen Aufnahmen stecken muss. Eine malerische Kulisse, die einfach echt wirkt, weil sie echt ist, und eine hohe Bildqualität machen den Film optisch umso ansprechender. Billige Produktionen müssen also nicht zwangsläufig auch billig aussehen. Authentisch ist auch die Ausgangssituation und das Verhalten der Figuren. Zum einen gibt es hier keine Horde mutierter, extra langer Monsterkrokodile, sondern ein einziges, durchschnittlich großes Reptil, das sich so verhält, wie es seine Artgenossen in freier Natur nun einmal tun. Und das reicht eben schon, um gruselig zu sein. Die Figuren wiederum sind nicht sonderlich dumm oder naiv und verschonen einen auch vor genreüblichen Streitereien, in denen es um Intrigen geht, die gar nichts mit der aktuellen Situation zu tun haben. Hier konzentrieren sich die Charaktere nur auf ein Problem, und das reicht eben auch aus, um Nervenkitzel zu erzeugen. Obwohl die Eigenschaften der Figuren nicht komplex ausgearbeitet werden und man kaum etwas über sie erfährt, schaffen es die Darsteller doch, Mitgefühl zu erzeugen und authentisch zu wirken.

Black WaterBlack WaterBlack Water
„Black Water“ strotzt in Bezug auf Budget, Darsteller, Kulissen und Story eigentlich vor Minimalismus. Zum Glück aber färbt dies nicht auf die Unterhaltsamkeit und Spannung des Films ab, denn die erreichen beide beinahe maximale Leistung!


Chill-Skills:

Authentizitäts-Leistung: 9 (dieses Krokodil sieht nicht nur echt aus...)
Splatter-Anteil: 2 (Hier knacken nur ein paar Knochen und ein Öhrchen schwimmt in der Gegend rum; langweilig für Hartgesottene)
Gruselfaktor: 8 (unheimlich, weil nachvollziehbar)
Krokodil-Bonus: 8 (So bedrohlich hat noch niemand aus dem Wasser hervorgelugt)
Ungereimtheiten-Anteil: 5 (Warum gibts in diesen Mangroven eigentlich keine Ebbe? Außerdem ist das Wasser gar nicht "black", sondern "sludge-coloured"... aber wir wollen ja nicht so pingelig sein...)

Eine Rezension von Anja Strilek
(19. Oktober 2009)
    Black Water bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Black Water Australien 2007
(Black Water)
Regie David Nerlich, Andrew Traucki Drehbuch David Nerlich, Andrew Traucki
Produktion Michael Robertson, Paul Cowan, Chris Wheeldon Kamera John Biggins
Darsteller Maeve Dermody, Diana Glenn, Andy Rodoreda, Ben Oxenbould, Fiona Press
Länge 85 min FSK 16
http://www.blackwatermovie.com/
Filmmusik Rafael May
Kommentare zu dieser Kritik
mücke sagte am 23.10.2009 um 12:13 Uhr

dieser film ist total langweiliger blödsinn. nicht trashig genug, um witzig zu sein, nicht ernst genug, um gut zu sein, nicht nachvollziehbare handlungen von mensch wie krokodil (die verhalten sich nicht so, nicht mal ein bisschen, ehrlich) strunzdoofes ende.

ein glatter reinfall, aber wer es mag. im kroko-horror bereich gibt es auf jeden fall interessantere vertreter, selbst eine tier-doku am nachmittag lässt mich mehr mitfiebern.

achja, 2 punkte, weil die natur-und krokoaufnahmen echte hingucker sind und die figuren nur ein bisschen unsympathisch sind, sich aber nicht mit irgendwelchen geschicht und vorwürfen nerven, die im film nichts zu suchen haben.
Anj TEAM sagte am 24.10.2009 um 17:22 Uhr

Da muss ich als Kroko-Horror-Fan doch gleich mal nachfragen, wass denn deine Empfehlungen wären, Mücke. Welche Filme des Genres sind deiner Meinung nach besser gelungen?
mücke sagte am 25.10.2009 um 16:35 Uhr

crocodile, rogue,die fährte des grauens, natürlich nicht zu vergessen: der mörderalligator...

aber der geilste kroko film ever ist lake placid. die szene mit dem hubschrauber, der kuh und dem krokodil ist so ziemlich das dämlichste was ich je gesehen habe.
Anj TEAM sagte am 25.10.2009 um 16:44 Uhr

Hm, nagut, wenn für dich die geilsten Krokofilme diejenigen sind, die die dämlichsten Szenen haben... alles klar ;-)

"Rogue" fand ich auch gut (habe ich auch hier die Rezension zu verfasst), war aber im Vergleich zu "Black Water" eine Spur zu heroisch und pathetisch. "Die Fährte des Grauens" verdient meiner Meinung nach höchstens ein mittelmäßig, aber vielleicht schreibe ich da noch ausführlicher etwas zu. Aber "Crocodile" ist ja nun wirklich einer der schlechteren Filme... gehört für mich in die Kategorie dämliche Teeniehorrors. Bei mir sinkt nämlich die Sternchenwertung mit steigendem Dämlichkeitsgrad... ^^
mücke sagte am 25.10.2009 um 22:31 Uhr

ich weiß, was du meinst. aber für mich ist die grundprämisse perse schon zu doof, um wirklich etwas ernstes zu erwarten. da machen die ganz doofen filme einfach mehr spaß.

aber die szene in black water, wo sie versucht über die bäume zu klettern...das war schon wieder zu doof um witzig zu sein. zumal das krokodil bewiesen hat wie hoch es springen kann, aber das scheint gar keinen weiteren einfluss auf derlei szenen gehabt zu haben. fand ich schade, da hätte man mehr thrill rausholen können.

was aber wiederrum echt gut war, war die schauspielerische leistung. und das ist im kroko-horror bereich auf jeden fall eine seltenheit.
Stefan R. TEAM sagte am 27.11.2009 um 11:24 Uhr

Hätte nicht gedacht, dass Kroko-Horror so spannend sein kann! BLACK WATER überzeugt vor allem durch seine realistische Inszenierung, die die Ausweglosigkeit und die Verzweifelung der Protagonisten in düstere Bilder einkleidet und so weitaus mehr Suspense bietet als eine Multimillionen-Dollar-Produktion. In Anbetracht des Low-Budget-Charakters des Werks überzeugen die zahlreich (und nicht einmal als solche erkennbaren) eingestreuten Effekte ausnahmslos - die Vermischung von Real- und Spielszenen ist wahrlich gelungen!

Für mich schrammt BLACK WATER wirklich nur haarscharf an der höheren Wertung vorbei, dafür vergebe ich die vier Sterne aber auch mit voller Überzeugung :)
Anj TEAM sagte am 27.11.2009 um 21:57 Uhr

Gute Zusammenfassung, könnte ich so unterschreiben ;-) Ich war zuerst auch bei einer 4-Sterne-Wertung, aber beim zweiten Mal sehen hat mir der Film noch ein Fünkchen besser gefallen.
Aber immerhin ein gutes Beispiel dafür, das Tierhorror heutzutage nicht immer gleich Schrott sein muss.
Renee TEAM sagte am 01.03.2011 um 20:52 Uhr

Den Film gibt es gleich, um 22:00 Uhr, auf Tele5. Viel Spaß.

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum