Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



Punchline - Der Knalleffekt
von David Seltzer




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Martyrs  

3. 
Auf der Alm da gibt's koa Sünd  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Antikörper  

6. 
Das Zeiträtsel  

7. 
Supernatural  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > David Fincher > Fight Club
Fight Club RSS 1.0


Fight Club

Fight Club

Ein Film von David Fincher

"Die erste Regel des Fight Clubs ist: Du redest nicht über den Fight Club."
Doch genau das wird, soll und muss an dieser Stelle geschehen, denn Fight Club war sicherlich nicht nur einer der umstrittensten Filme seiner Zeit, sondern auch einer der spektakulärsten.



Die Story: Fight Club handelt von Jack (Edward Norton, wie immer einfach nur großartig!). Jack ist von seinem Leben angeödet, gelangweilt und leidet zudem an chronischer Schlaflosigkeit. Aus diesem Grund nimmt Jack, als 'Tourist', an Selbsthilfegruppen-Treffen teil, wo er Marla (Helena Bonham Carter) trifft, die sich, wie er, durch das Leid anderer etwas weniger verzweifelt und ausgeschlossen fühlt.
Fight ClubFight ClubFight Club
Doch eines Tages trifft Jack Tyler Durden (Brad Pitt in seiner bisher besten Rolle), einen charismatischen Draufgänger, der eine ungewöhnliche Lebensanschauung hat. Tyler Durden ist Jacks Seelenverwandter, sein Alter Ego. In Tyler Durden mannifestiert sich für Jack all das, was er selbst nie zu sein wagte.
Mit Tyler zusammen gründet Jack den Fight Club, eine Mischung aus einer Selbsthilfegruppe und einem religiösen Kult, in dem sich Männer, die sich in der Gesellschaft ähnlich unzufrieden fühlen, den einfachen Freuden physischer Gewalt hingeben können. Im Fight Club wird Selbstzerstörung und Schmerz zum Lebenszweck erhoben. Begründet wird diese Lust am Schmerz mit einem Mangel an erlebtem Leid, was eben nicht, durch die in der Gesellschaft gepredigte, Erfüllung im Konsum gefunden werden kann.

Bald gerät jedoch der Fight Club - und mit ihm Tyler Durden - außer Kontrolle. Als erfolgreiche Guerilla-Untergrundorganisation droht der Fight Club nicht nur die verhasste Konsumgesell-schaft zu zerstören, sondern auch Jack selbst und so muss Jack schließlich eine Entscheidung treffen...
Fight ClubFight ClubFight Club
Falls es auf diesem Planten irgendjemand gibt, der Fight Club noch nicht gesehen hat, werde ich das überraschende Ende an dieser Stelle natürlich nicht verraten – so viel sei nur noch gesagt, Fight Club ist Kopfkino par excellence.

Fight Club lebt durch seine ungewöhnliche Erzählweise, überraschende Wendungen und eine hyper-intensivierten Visualität, die einen schwindeln und den Atem stocken lässt. David Fincher verwendet visuelle Formen des Alltags und überträgt diese auf die Phantasie-Welt Jacks, indem z.B. die visuelle 'Ästhetik' eines Ikea-Katalogs auf Jacks Wohnung projiziert, durch sublime Einstellungen die Werbeindustrie karikiert oder eine Explosion im Detail nachverfolgt. Gleichzeitig wird die Erzählstruktur des Films durch die zynischen sowie schwarz-humorigen Beobachtungen Jacks dominiert, der gleichzeitig als Erzähler des Films auftritt.

Fight Club wurde von zahlreichen Kritikern, aufgrund seiner proklamativ, aggressiven Aussagen und seiner expliziten Gewaltverherrlichung, als zu brutal, zu offensiv und zu subversiv abgewertet. Fight Club ist damit kein Film den man so schnell wieder vergessen wird. Man hasst diesen Film oder man liebt ihn – Kompromisse gibt es nicht!

Fight Club ist extrem visuell, laut, brutal und unterhält und provoziert gleichermaßen. 1999 veröffentlicht, ist es damit der Film, der das letzte Jahrtausend mit einem Knall ausklingen ließ, denn er schrie die Frustration einer gesamten Generation heraus, einer Gesellschaft, in der sich viele nur noch über ihren Job, ihr Bankkonto oder ihre Klamotten definiert fühlten. Damit ist Fight Club ein Aufschrei gegen den Stumpfsinn des täglichen Lebens und predigt, mit einem ironischen Augenzwinkern, extreme Selbstverwirklichung.
Ein Film den man unbedingt gesehen haben muss!

Eine Rezension von Christina Heiser
(23. März 2007)
    Fight Club bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Fight Club USA 1999
(Fight Club)
Regie David Fincher Drehbuch Jim Uhls, nach einem Roman von Chuck Palahnuk
Produktion Fox 2000 Pictures
Darsteller Edward Norton, Brad Pitt, Helena Bonham Carter, Meat Loaf, Jared Leto
Länge 133 min. FSK 18 Jahre
http://www.foxmovies.com/fightclub/
Kommentare zu dieser Kritik
Bastian TEAM sagte am 23.03.2007 um 14:29 Uhr

Auf jeden Fall einer der genialsten Filme des letzten Jahrzehnts! Als ich den damals im Kino gesehen hatte wusste ich erst gar nicht was ich davon halten soll...ne echte Granate, oder auch: der Punk unter den Filmen!

Allerdings hinterlässt es einen leicht bitteren Nachgeschmack wenn man weiss dass Medienmogul Rupert Murdoch in die Produktion involviert war...
Renee TEAM sagte am 23.03.2007 um 16:39 Uhr

Der Film ist wirklich gut, v.a. die Schlussauflösung ist klasse. Allerdings tut es mitunter doch echt weh zuzuschauen!
H. Christian Haslecker TEAM sagte am 23.03.2007 um 23:14 Uhr

Interessant ist sicher auch, dass der Produzent mit dem Streifen in Amerika fast baden ging, während er in Europa ganz gut ankam. Zu intelligent wahrscheinlich...

@ Renee: Kino ohne Schmerz ist halbes Kino! Film MUSS weh tun! :)

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum