Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



Die sieben Männer der Sumuru
von Jess Franco




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Auf der Alm da gibt's koa Sünd  

3. 
Martyrs  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Supernatural  

6. 
Antikörper  

7. 
Das Zeiträtsel  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > Carlos Saldanha, Mike Thurmeier > Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los
Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los RSS 1.0


Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los

Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los

Ein Film von Carlos Saldanha, Mike Thurmeier

Ice Age“ war 2002 eine der Überraschungen der Kinosaison, überzeugte der Animationsfilm doch mit einer pfiffigen Story, die ob des dargebotenen Dialogwitzes fast aus allen Nähten platzte. Doch zuvörderst wurden die liebenswerten und gleichsam schrulligen Charaktere, allen voran Faultier Sid und der zu bedauernde Nager Scrat, zu regelrechten Kultfiguren des Genres, so dass es nicht verwundert, dass die vier Jahre später anlaufende Fortsetzung sich dank Mundpropaganda noch größerer Beliebtheit erfreute und zu einem der erfolgreichsten Filme überhaupt avancierte. Auch wenn Witz und Tempo diesmal schon deutlich auf der Strecke blieben.


Ob man bei Teil 3, der sich nicht einem schon vergessen geglaubten, nunmehr neu entdeckten Trend verschließt und neue Sehgewohnheiten fördert, mehr Glück hat? So treten unsere Freunde Sid, Manni und Diego zum ersten Mal in ihrer beispiellosen Karriere (bisheriges Gesamteinspiel aller Teile: $1,9 Milliarden!) in dreidimensionale Erscheinung. Und die kann sich durchaus sehen lassen:


Nachdem sie im letzten Teil die Schmelze heil überstanden haben, wollen Mammut Manni und seine schwangere Mammutdame Ellie eine Familie gründen – sehr zum Leidwesen von Säbelzahntiger Diego, der seine Jagdinstinkt-Felle davonschwimmen sieht. Um nicht zu verweichlichen, bes
chließt er kurzerhand, die Herde zu verlassen. Zurück bleibt nun das tollpatschige Faultier Sid, das sich inmitten der Familienplanung betreibenden Mammuts plötzlich schrecklich einsam fühlt und auch eine Familie gründen will. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Zufällig gerät Sid in den Besitz von ein paar riesigen Eiern, die er fortan als seinen Nachwuchs behandelt. Als auf einmal aus diesen kleine Saurierbabies schlüpfen und für mächtig Trubel sorgen, ahnt der plötzliche Papa Sid noch nicht, was für ein Unheil er wirklich heraufbeschworen hat. Denn Mama Saurier (Gattung Tyrannosaurus Rex) hat sich schon längst auf die Suche nach ihren Kindern gemacht und ganz bestimmt nicht vor, ohne sie (und den Dieb) wieder aus dem Tal abzuziehen…


Moment, Dinosaurier? Wie passen die denn in den zeitlichen Kontext? Eigentlich gar nicht, doch glaubt man den Drehbuchschreibern, so existiert tief unter der eisbedeckten Erde eine bisher unbekannte Welt, die von etlichen Urzeitbewohnern bevölkert wird. So weit so Jules Verne und abgekupfert. Manche Umstände sollte man als kluger Kinogänger lieber einfach als gegeben hinnehmen, ohne sie zu hinterfragen. So auch hier. Anderenfalls würde man sich nämlich gehörig den Spaß an einem temporeich und durchaus kurzweilig inszenierten Spaß verderben, der gerade aus dem Zusammentreffen von Eiszeitbewohnern mit den Giganten der Urzeit seinen eigentlichen Reiz bezieht und damit über die doch arg vorhersehbare Geschichte wohlwollend hinwegblicken lässt. Denn bis auf einige Ausnahmen (beispielsweise Buck und seine Nemesis Rudy) verläuft das bunte Treiben nicht gerade auf dem Pfad der innovativen Ideen. So ist es fast schon bezeichnend, dass die besten, weil erinnerungswürdigsten Szenen – mal wieder – auf das Konto von Scrat, dem heimlichen Helden der Vorgänger, gehen, der sich dieses Mal im übrigen nicht nur dem Problem des leidigen Eichelsuchens ausgesetzt sieht. Ach ja, die Liebe überstrahlt wieder einmal alles…


Alles andere ist hübsche, dreidimensionale Verpackung, die ihrem Zweck zu unterhalten wie erwartet nachkommt. Das (wie in der deutschen Fassung zuvor) von Otto Waalkes kongenial zum Leben erweckte Faultier Sid ist noch genauso schusselig-liebenswert wie in den Vorgängern, Arne Elsholtz’ Manni immer noch der große Raue mit dem weichen Kern, und Thomas Fritsch gibt als Säbelzahntiger Diego erneut seine tiefe, eindrucksvolle Stimme zum Besten – wie sollte es auch anders sein? Die Serie hat sich vor allem in Deutschland schon längst, spätestens jedoch mit dem nunmehrigen Eintritt in die dritte Dimension des Kinogenusses, zum Selbstläufer entwickelt, dem man es schlicht und ergreifend nachsieht, dass er nicht einmal versucht, übermäßig originell zu sein, und sich fast ausschließlich auf seine Schauwerte verlässt. Was da im wahrsten Sinne des Wortes auf uns zukommt, ist optischer Hochgenuss in Reinkultur, nicht mehr, aber auch keinesfalls weniger. Eine verfeinerte Rezeptur für ein üppiges Mahl, das nur deshalb nicht sonderlich dick aufträgt, weil einige altbewährte Zutaten aufgrund Platzmangels notgedrungen über den Tellerrand hüpfen mussten. Satt wird man dennoch. Manch einer soll gerüchteweise schon ungeduldig auf den Nachschlag warten.


„ICE AGE 3: DIE DINOSAURIER SIND LOS“ („Ice Age: Dawn of the Dinosaurs“) fährt in Sachen Dialogwitz und Spritzigkeit zwar leider lieber auf dem sicheren Standstreifen als auf der Überholspur, die das sehr gute Original von 2002 noch in Anspruch genommen hat. Übrig bleibt am Ende des Tages jedoch immer noch ein technisch eindrucksvoller, schnörkellos inszenierter, wenngleich „nur“ solider Animationsfilm, der alles in allem – besonders in 3D – Spaß macht. Fans der Vorgänger sollten somit ihre Erwartungen nicht enttäuscht sehen. Einem Meisterwerk wie „Oben“, das sowohl erzählerische Brillanz als auch optische Leckerbissen gekonnt miteinander verband, kann Teil 3 der Eiszeit-Mär aber aktuell nur mit dem beachtlichen Einspiel von $878 Mio. zu „lediglich“ $507 Mio das Wasser reichen. Ein wahrlich schwacher Trost…


Auch interessant: „Ice Age 4: Voll verschoben“ [2012]


Eine Rezension von Stefan Rackow
(26. Oktober 2009)
    Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los USA 2009
(Ice Age: Dawn of the Dinosaurs)
Regie Carlos Saldanha, Mike Thurmeier Drehbuch Peter Ackerman, Michael Berg, Yoni Brenner, Mike Reiss Story Jason Carter Eaton
Produktion Blue Sky Studios
Darsteller Ray Romano, John Leguizamo, Denis Leary, Simon Pegg, Seann William Scott, Josh Peck, Queen Latifah
Länge 90 Minuten FSK ohne Altersbeschränkung
http://www.iceage3-derfilm.de/
Filmmusik John Powell
Originale / deutsche Sprecher Ray Romano / Arne Elsholtz (Manfred), John Leguizamo / Otto Waalkes (Sid), Denis Leary / Thomas Fritsch (Diego), Simon Pegg / Michael Iwannek (Buck), Seann William Scott / Rainer Fritzsche (Crash) u.a.
Kommentare zu dieser Kritik

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum