Irgendwo in den Karpaten erkundet eine Gruppe zwielichtiger Gestalten eine offenbar seit langem verlassene Kirche, welche über einer großen unterirdischen Höhle erbaut wurde. Mit Hilfe von Sprengladungen versuchen sie, den Eingang zu dieser Kaverne und zu dort unten vermuteten Schätzen freizulegen. Doch die Explosion geht nicht wie geplant über die Bühne, und so stürzen sie in die Tiefe, als sich plötzlich unter ihnen der Boden auftut. Noch bevor sie sich richtig darüber freuen können, den Sturz überlebt zu haben, begräbt ein durch die Erschütterung ausgelöster Erdrutsch die kleine Kirche und damit den Weg nach draußen unter sich. Nun sind die Männer in der Tiefe gefangen, ohne zu wissen, was sie dort unten erwartet...
30 Jahre später erweckt die Höhle erneut das Interesse einiger Besucher. Doch dieses Mal sind es Wissenschaftler und Höhlentaucher, die sich der Erforschung des unberührten Ökosystems, welches sie dort unten vermuten, annehmen. Aus den Überresten der zerstörten Kirche konnten sie einige Mosaike bergen. Diese Bilder – in Einklang mit alten lokalen Legenden – beschreiben die Kirche als durch die Macht Gottes gestärktes Siegel, welches die Höhle verschließt, und erzählen außerdem von geflügelten Dämonen und von Rittern, welche die Bestien zu bekämpfen suchten. Selbstverständlich erwarten die Wissenschaftler nicht, tatsächlich reale Inkarnationen dieser Legenden zu finden. Doch ob diese Erzählungen nun der Realität ents
prechen oder nur versuchen zu erklären, was scheinbar nicht zu erklären ist – Irgendetwas lauert definitiv in den dunklen Tiefen der Erde. Und Besucher werden dort nicht sonderlich zuvorkommend empfangen. Keine rosigen Aussichten also, vor allem nicht als sich die Geschichte wiederholt und erneut eine Erschütterung den Weg nach draußen verschließt...
Wie die Inhaltsbeschreibung auf der DVD erhoffen lässt, hat Regisseur
Bruce Hunt mit
"THE CAVE" einen recht unterhaltsamen, wenn auch nicht übermäßig erfindungsreichen Film geschaffen. Zugegebenermaßen sind die dargebotenen Schauspielkünste nicht unbedingt als überragend zu bezeichnen, aber das Ensemble liefert insgesamt eine sehr solide Leistung ab. Ein paar aus Film und Fernsehen bekannte Gesichter, wie jene von
Piper Perabo ("Coyote Ugly"),
Cole Hauser ("
Pitch Black - Planet der Finsternis"),
Daniel Dae Kim ("Lost"),
Lena Headey ("
Terminator: S.C.C.") und
Eddie Cibrian (ebenfalls aus einer TV-Serie, "Invasion"), sorgen dabei für ein Gefühl von Vertrautheit. Dieses wird durch die nicht mit allzu viel Innovation zum Leben erweckten Kreaturen unterstrichen, die man in ähnlicher Weise schon das eine oder andere Mal auf der Leinwand oder dem Bildschirm gesehen zu haben glaubt. Und auch einige der Szenen an sich bergen in ihrem Aufbau sehr vertraute, vor allem für Katastrophenfilme typische Elemente.
Nichtsdestotrotz schafft es
"THE CAVE", die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu gewinnen und aufrechtzuerhalten. Der Spannungsbogen bricht lediglich ein oder zwei Mal kurzzeitig ein, Langeweile kommt nur gelegentlich auf. Dies liegt vielleicht zu einem großen Teil daran, dass der Film sich nicht allein auf die Wirkung des Horror-Elements „Monster“ verlässt, sondern Gefühle von Beklemmung, Verwirrung und Schrecken auch anderweitig hervorzurufen weiß. Genaugenomen sind die Szenen, in denen die Protagonisten sich in fast undurchdringlicher Finsternis unter Wasser fortbewegen oder aber an enormen Steilhängen hinaufklettern müssen, sehr intensiv, sogar regelrecht beklemmend, und mitunter bedeutend unheimlicher als die Angriffe der seltsamen Kreaturen, die in der Dunkelheit hausen. Wenn man den Protagonisten aus nächster Nähe dabei zusieht, wie sie sich durch die engsten Gänge zu winden versuchen, ist ein wenig Klaustrophobie auch im Fernsehsessel nicht weit entfernt. Dazu kommen die Spannungen, die aus dem Miteinander oder auch dem Gegeneinander der Figuren erwachsen. Angesichts ihrer buchstäblich ausweglos erscheinenden Lage verlieren einige der Eingeschlossenen in mancher Situation den Kopf, und so sind gruppeninterne Konflikte, welche die angespannte Atmosphäre nur betonen, vorprogrammiert.
Was jedoch den Gesamteindruck trübt ist neben dem bereits besprochenen Mangel an Innovation vor allem auch die damit verbundene Vorhersehbarkeit der Ereignisse und Entwicklungen. Zwar tut dies wie beschrieben dank der mit Eindringlichkeit inszenierten Einzelmomente der Spannung insgesamt nur wenig Abbruch; gerade aber die Schlusslösung ist so einfallslos und dem mittlerweile allzu bekannten Beispiel jedes zweiten Horrorfilms auf dem Markt nachempfunden, dass das vorher aufgebaute gute Bild dadurch einen nicht unbedingt schlechten, aber auf jeden Fall sehr faden Rahmen bekommt. Außerdem wird das Potenzial, welches die mordlüsternen Kreaturen eigentlich bereithalten, nur unzureichend ausgeschöpft. Nicht nur, dass sie wie bereits erwähnt in geringerem Maße für die Spannung des Films verantwortlich sind, als es die Geschichte an sich vermuten lassen würde; sie nehmen auch nicht so viel Raum in der Handlung ein, wie sie könnten oder sollten, um den betriebenen Aufwand, mit dem ihre Existenz unheilschwanger angekündigt wurde, zu rechtfertigen. Obwohl mit einigen sehr guten Momenten ausgestattet und insgesamt durchaus als unterhaltsam zu bezeichnen, kann sich Bruce Hunts
"THE CAVE" daher nicht wirklich oder nur unwesentlich über den allgemeinen Durchschnitt erheben.