Ken Clark ist Nebraska Jim.
Ein geheimnisvoller Fremder, wie wir ihn im Genre des italienischen Westerns nur allzu gut kennen.
Dass Jim mit dem Colt ziemlich gut umgehen kann und sein Finger mitunter recht locker am Abzug sitzt, kommt dem Rancher Hillman ganz gelegen. Denn der skrupellose Gangster Carter (Piero Lulli, der wie könnte es auch anders sein, den Bösling gibt) hat sowohl ein Auge auf die hübsche Gattin Hillmans als auch dessen Land geworfen.
Den Rest kann man sich wohl schon denken……
„Nebraska Jim“ ist die Nr.19 der mittlerweile ziemlich umfangreich gewordenen Koch Media Italowestern - Collection.
Bei dieser schieren Menge an Spaghetti Western ist es natürlich klar, dass so auch der Bodensatz des Genres wieder ans Tageslicht befördert wird.
Und so wagen wir uns auch mit diesem Streifen aus bella italia in die Untiefen der Obskurität hinab und finden einen durchaus solide-inszenierten Western der B-Kategorie von einem der klingendsten Namen des italienischen Kinos.
Regie führte nämlich niemand geringerer als Mr. Mario Bava, der uns Perlen des Paracinemas wie etwa „Danger:Diabolik“ oder „Shock“ bescherte.
Etwaig aufkommende Euphorie muss man jedoch gleich wieder dämpfen. Denn der Genrekenner weiß: So sehr Bava auch Pionierarbeit im Bereich des Giallo- und Horrorgenre geleistet hat, so wenig richtungsweisend ist seine Arbeit im Bereich der Italowestern.
Auch „
Nebraska Jim“ bildet da keine große Ausnahme.
Gut den Streifen hat Bava streng genommen nicht ganz allein „verbrochen“. Denn Atonio Roman wird auf der DVD als Co-Regisseur gelistet.
Roman, der auch am Drehbuch mitschrieb, wurde jedoch angeblich schon am zweiten Tag der Dreharbeiten vom Produzenten Fulvio Lucisano gefeuert, woraufhin Bava den freigewordenen Platz auf dem Regiestuhl übernahm (in den Credits tauchte er allerdings nicht auf, erst durch ein 1991er Interview mit dem Produzenten kam Licht ins Dunkel. Die Entstehung des Films ist also relativ mysteriös.)
Der Streifen bietet jedenfalls eine recht gelungene Eingangssequenz und liefert ein Wiedersehen mit Genrefiesling Piero Lulli. Das ist also schonmal auf der „Haben-Seite“ des Streifens aus dem Jahre 1966.
Abgesehen davon gilt:
Kultfans und beinharte Sammler von Spaghetti Western-Obskuritäten können zugreifen. Für alle anderen gilt eher: Hände hoch….äh weg.
Credit und Copyright Coverfoto/Coverimage:
Koch Media