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Hostel

Hostel

Ein Film von Eli Roth

Als "Hostel" dieses Jahr im Kino anlief, löste der Film wieder einmal die alljährliche Standard Diskussion über Sadismus und Gewalt in den Medien aus. So werden manche Jugendschützer nicht müde zu behaupten, Gewaltfilme verderben unsere Sprösslinge, und Aggression sowie Brutalität ließen sich ganz einfach durch das Verbot dieser „bösen“ Medien unterbinden. Doch was hat es nun mit dem Film tatsächlich auf sich?
Die stupide Handlung ist schnell erzählt: drei schwanzgesteuerte Amerikaner verbringen in Europa ihren ausschweifenden Urlaub um sich Sex, Drugs & Rock 'n' Roll reinzuziehen. In der Slowakei werden sie jedoch nacheinander entführt und bestialisch gefoltert.

Die erste Hälfte des Films zeigt fast permanent Drogenpartys, übermäßigen Alkoholkonsum und nackte Brüste. Derbe Sprüche und sexistische Aussagen werden immer wieder dazwischen gestreut, und der Film verliert sich schnell in Geistlosigkeit und Langeweile. Immer wieder fragt sich der Zuseher, ob das jetzt ernst gemeint ist. Ich fürchte jedoch die ernüchternde Antwort lautet „Ja“!
Erst mit den Entführungen und ausgiebigen Folterszenen bekommt der Film etwas Schwung. Bei der üblichen Flucht und Verfolgungssequenz gegen Ende des Films will dann sogar doch noch ein bisschen Interesse aufkommen, das war’s dann aber auch schon.

Abgesehen vom Drehbuch ist ein weiteres Problem des Films, dass einfach alles schon einmal da war. So fühlt man sich b
ei den Sex und Drogenszenen in üble Teenie Filme alla "American Pie" hineinversetzt, die Folterungen hingegen erinnern sehr stark an "Texas Chainsaw Massacre", "Wrong Turn", "The Hills Have Eyes" usw. Der Ekelfaktor und die Gewalt sind zwar sehr hoch, die Spezial- und Goreeffekte (Berger und Nicotero!) außerordentlich gut, allein abgetrennte Gliedmaßen und herausgerissene Augen machen aber bekanntlich noch keinen guten Film. Wenn Spannung und Glaubwürdigkeit fehlen nimmt der Zuseher die Gewalt meist ohnehin nicht ernst.
Zwar glänzen die meisten Horrorfilme nicht gerade durch Originalität und Einfallsreichtum, andere Genrevertreter verfügen jedoch zumindest über Wortwitz, bessere Schauspieler und mehr Spannung.
"Hostel" bleibt damit weit unter der amerikanischen Durchschnittskost. Der Erfolg dieses Films ist lediglich durch ein gutes Marketing („Quentin Tarantino präsentiert…“) sowie die Antiwerbung der Jugendschützer zu erklären.


Eine Rezension von Florian Friedrich
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Daten zum Film
Hostel USA 2005
(Hostel)
Regie Eli Roth Drehbuch Eli Roth
Produktion Chris Briggs, Mike Fleiss, Eli Roth,
Darsteller Jay Hernandez, Derek Richardson, Eythor Gudjonsson
Länge 94 min FSK Keine Jugendfreigabe
http://www.sonypictures.de/index.html/landing/hostel/index.html
Kommentare zu dieser Kritik
sagte am 02.11.2006 um 23:19 Uhr

kann den hype um eli roth nicht verstehen.
vieles an hostel ist mega nervend. dummes verhalten , dumme dialoge und dumme szenen. zb wo dem einen das handy von den kindern gestolen wird. da guckt er sich den turm an und schwupp sind die kinder da und reissen ihm das handy aus der hand, als ob er die nicht gesehen hätte. einfach schlecht gemacht sowas. oder die kids, die für ein paar kaugummis den bösen die köpfe einschlagen...tss. zudem find ich die ganze klischeescheisse zum kotzen...verzeiung :).action gibts auch erst ab der zweiten hälfte.
die idee, das reiche psychos in einem klub ihre perversen triebe ausüben können fand ich ganz gut. der eine der mörder welcher ganz geil auf seinen einsatz ist und dem vermeindlichen anderen mitglied darüber erzählt fand ich ziemlich lustig, obwohls auch absolut überrissen und dämlich war. die goreszenen waren ok, aber ich habe viel mehr davon erwartet, da überall zu lesen war wie brutal der ist usw. bis auf die szene mit der japanerin mit dem auge und fingern die abgetrennt wurden fällt mir gerade nichts ein, was wirklich hässlich war. ich meine, ich habe schon viele filme gesehen mit viel mehr goreszenen und viel brutalere, darum verstehe ich auch nicht warum hostel oft als meilenstein oder so gehandelt wird.
da ich aber schon vorgewarnt war ging ich mit null erwartung an den film, von daher gings noch. einmal schauen war ok.
Florian TEAM sagte am 16.11.2006 um 16:00 Uhr

Das gute am filn sind die Soundeffekte :-) (Motorsäge von
Rear zu Front)
sagte am 12.12.2006 um 11:23 Uhr

Den Kritiken kann ich zustimmen. In manchen Feuilletons wurde der Film als Kapitalismuskritik interpretiert. Das erinnert irgendwie an Steuerhinterziehung als Kritik an einem ungerechten Steuersystem. Ein paar Hinweise: der Mensch kostet Geld, der Amerikaner ist teurer als der Russe, reichen da wirklich nicht aus. Vermutlich ein Folterfilm, der einfach nur Folterfilm sein will und an dieser Nahtstelle Lust und Geld zusammenführt.
Florian TEAM sagte am 13.12.2006 um 16:12 Uhr

Das mit der Kapitalismuskritik kann ich auch nicht nachvollziehen, vielleicht am ehesten noch bei der Szene mit den Straßenkindern. Ich glaube allerdings nicht, dass Roth und die Produzenten das intendierten.
Zudem sehe ich in der tendenziösen Darstellung der tschechischen
Einwohner (angefangen von den Mädels bis zu prügelnden Polizisten) eine Diskriminierung. Ein Tscheche, der sich den Film ansieht, muss sich ja wie vor den Kopf gestoßen vorkommen.
Florian TEAM sagte am 13.12.2006 um 16:13 Uhr

Es bleibt natürlich bei einem Stern.
Florian TEAM sagte am 13.12.2006 um 16:17 Uhr

Nachtrag:
Der Zugang zum Film bleibt die Gewalt. Jedes andere Argument halte ich für unehrlich und scheinheilig. Wer in den Film geht hat zumindest an nachgestellter visueller Gewalt Interesse, das mit der Kritik am Kapitalismus hört sich wie ein vorgeschobener Grund an, sich den Film ansehen zu wollen ohne sich zu seinem Voyerismus bezogen auf Splatter bekennen zu müssen.
sagte am 14.12.2006 um 15:27 Uhr

Sehe ich auch so, Flo (s.o.). Vielleicht ist eine Metaebene intendiert, jedoch nicht als tatsächlich vorhanden, sondern nur als Trick, als Ausweichmöglichkeit für die, die Schwierigkeiten haben zuzugeben, dass sie den Film als Gewaltexzess goutieren wollen. Vielleicht noch wegen der nackten Frauen, die DVD-Supplemente sind hier möglicher Weise instruktiv. Keine Ahnung, aber deshalb ist es ja nicht auszuschließen.
schlaubi TEAM sagte am 07.01.2007 um 19:12 Uhr

Ja meine Güte, was ist denn mit dir? Nur was du siehst, oder? So einen Film wie "Hostel" muss man im zeitlichen Kontext sehen in dem er entstanden ist. Folterszenen aus irakischen Gefängnisse im Fernsehen (oder letztens durften wir wieder bei der Hussein Hinrichtung zuschauen), darauf bezieht sich der Film. Oder die Geschichte die Eli Roth gern erzählt, dass er eine Website gefunden hat, wo eben genau das angeboten wird – für Geld Menschen foltern zu dürfen.
In "Hostel" gehts um Perversion. Der Sex, die ganze Idee der drei amerikanischen Koffer mit ihrem Ausflug nach Osteuropa, um dort Weiber flachzulegen in der erste Hälfte des Films ist genauso pervertiert, wie die Gewalt in der zweiten Hälfte. Dass die drei doof sind und die Tatsache, dass sie nach Osteuropa fahren, ist Kritik am Durchschnittsamerikaner. Weil keiner von denen weiß, wies dort wirklich aussieht, sondern sie alle nur diese pervertierte Vorstellung davon haben, wie die drei Kasperl im Film. Und die Geschichte mit der Website die Eli Roth erzählt – egal, ob die Website es ernst meint ist oder ein Scherz sein soll; die Tatsache, dass so eine Website gibt ist schon pervers.
"Hostel" ist clever. Zwischen den Zeilen lesen, Mann!
sagte am 08.01.2007 um 10:26 Uhr

Warum gleich so persönlich, "Mann"?
Ich lese gerne zwischen den Zeilen. Hilf mir bei Hostel mal mit den Referenzanweisungen, Konnexionsanweisungen und ähnlich Grausigem, was das sinnvolle Lesen zwischen den Zeilen ermöglicht und den Rezipienten aus dem Feld der puren Behauptungen und Andockstrategien herauskatapultiert in das der nachvollziehbaren Bedeutungszuschreibung. Vielleicht verstehe ich den Film ja dann.
schlaubi TEAM sagte am 08.01.2007 um 18:17 Uhr

Also, um zwischen den Zeilen zu lesen, muss man den Film gesehen haben. Wenn man ihn also nicht kennt - anschauen. Wenn man ihn gesehen hat, kann ja erkennen, woran ich meine Ausführungen festmache.
Und warum so persönlich - wenn der Rezensent ein paar Kommentare weiter oben erklärt, dass der Zugang zum Film die Gewalt ist und dass jedes andere Argument unehrlich ist, fühle ich mich persönlich angeriffen, denn ich bin nciht unehrlich. Mein Zugang zum Film ist ein anderer. Ich hab mir "Hostel" nicht angesehen, weil ich an der expliziten Darstellung von Gewalt interessiert bin, ich wusste auch nicht wie explizit das Ding wird, ich fand interessant, was über den Film gesagt und geschrieben wurde, deshalb hab ich ihn mir reingezogen.
Mal ganz abgesehen davon, ist das Argument "der einzige Zugang ist die Gewalt" schwer haltbar, weil man ja bis zur Mitte des Films warten muss, bis es zur Gewalt kommt. Wenn der Zugang die Gewalt wäre, warum ist sie dann nicht von Anfang an da. Das hat einen Grund. Man kann sich fragen, was ist der Grund? Das hab ich getan.
sagte am 09.01.2007 um 13:01 Uhr

Hi Crumblecake
-
„Also, um zwischen den Zeilen zu lesen, muss man den Film gesehen haben. Wenn man ihn also nicht kennt - anschauen. Wenn man ihn gesehen hat, kann ja erkennen, woran ich meine Ausführungen festmache.“

Mag naiv sein, aber ich gehe erstmal davon aus, dass jeder, der sich in diesem Forum über einen Film äußert, ihn auch gesehen hat, soweit nicht das Gegenteil geschrieben wird.

“Und warum so persönlich - wenn der Rezensent ein paar Kommentare weiter oben erklärt, dass der Zugang zum Film die Gewalt ist und dass jedes andere Argument unehrlich ist, fühle ich mich persönlich angeriffen, denn ich bin nciht unehrlich.“

Ja, vielleicht stimmt dies ja. Aber ich sehe zu oft an anderen Stellen, wie sich persönliche Auseinandersetzungen hochschaukeln, weil man sich nicht kennt. Und dann greift man sich oft nur noch unproduktiv an. Oder man ist damit befasst, ständig zu korrigieren, was man gemeint hat oder haben könnte.

„Mein Zugang zum Film ist ein anderer. Ich hab mir "Hostel" nicht angesehen, weil ich an der expliziten Darstellung von Gewalt interessiert bin, ich wusste auch nicht wie explizit das Ding wird, ich fand interessant, was über den Film gesagt und geschrieben wurde, deshalb hab ich ihn mir reingezogen.“

Was war denn auf Grund der Kritiken und des früheren Roth-Films Cabin Fever anderes zu erwarten?

“Mal ganz abgesehen davon, ist das Argument "der einzige Zugang ist die Gewalt" schwer haltbar, weil man ja bis zur Mitte des Films warten muss, bis es zur Gewalt kommt. Wenn der Zugang die Gewalt wäre, warum ist sie dann nicht von Anfang an da. Das hat einen Grund. Man kann sich fragen, was ist der Grund? Das hab ich getan.“

Vielleicht meint Flo ja mit seiner Äußerung, auch die erste Hälfte des Films habe mit Gewalt zu tun. Dazu kann er sich aber besser selbst äußern. Nur wird nicht erst seit Baudelaire der Gewaltbegriff wesentlich komplexer gesehen, so dass die Frage berechtigt ist, inwieweit allein schon die Haltung der Backpacker zu Frauen eine spezifische Form von Gewalt reflektiert.

„In "Hostel" gehts um Perversion. Der Sex, die ganze Idee der drei amerikanischen Koffer mit ihrem Ausflug nach Osteuropa, um dort Weiber flachzulegen in der erste Hälfte des Films ist genauso pervertiert, wie die Gewalt in der zweiten Hälfte. Dass die drei doof sind und die Tatsache, dass sie nach Osteuropa fahren, ist Kritik am Durchschnittsamerikaner.“

Das kann ja sein, nur liefert der Film aus sich heraus keine brauchbaren Bezugspunkte (Data fragt in TNG öfter nach solchen Bezugspunkten). Nur zwei der von Dir angesprochenen drei Backpacker sind Amerikaner, der Europäer ist ebenso blöde wie die Amis. Vielleicht hat das ja mehr mit verbreiteten deutschen Voreinstellungen zu tun, als man denkt, keine Ahnung, aber möglich ist es. In der TAZ gibt es eine dumme Kritik zum Film, die behauptet, an den unterschiedlichen Tarifen für die Folteropfer ließe sich ablesen, dass die Amerikaner, weil sie am teuersten sind, als die höherwertigen Menschen inszeniert sind. Das ist natürlich ausgemachter Quatsch. Die Tarife spiegeln die Verfügbarkeit, und Amerikaner sind dort nun mal seltener anzutreffen als Osteuropäer. Was sich an der Kritik jedoch zeigt, ist die eben angesprochene Voreinstellung des Kritikers.

Dass es in Hostel um Perversion geht, ist für sich genommen ähnlich aussagekräftig wie die Äußerung, im Porno ginge es um Sex. Hier würde ich mir etwas mehr wünschen.
Florian TEAM sagte am 10.01.2007 um 13:07 Uhr

Natürlich geht es in der ersten Hälfte auch bereits um Gewalt, wenn auch auf eine wesentlich subtilere Art, doch denke ich, dass fishfriend das ohnehin bereits ausführlich erläutert hat.
Möchte nicht, dass sich jemand durch meine Kommentare persönlich angefriffen fühlt, allerdings weiss jeder, der Rezensionen zu "Hostel" vor dem Kinogang gelesen hat, dass es sich dabei um einen Gewalt- und Folterfilm handelt.

Ich für mein Teil stehe auf Splatter und Gewalt (in jeglicher Form, siehe meine Rezension zu "Blutgericht in Texas") in Filmen und steh auch offen dazu. Aber wie bereits gesagt: in Roths Film ist nichts neu.
Zombie-mower TEAM sagte am 19.02.2007 um 08:52 Uhr

Der Film Hostel von Eli Roth aus dem Jahr 2004 ist einer der umstrittendsten und meist kritisiertesten Horrorfilme der letzten Jahre.
Zwei Gründe könnten diese generelle Abneigung sowohl seitens der Filmkritiker, als auch von Seite des Kino- und Dvd-Publikums erklären: zunächst mal das Marketing; die Vermarktung des Films in Kinotrailers stellte in Aussicht, dass Hostel das grausamste und Kränkeste zu bieten hat, das je im Kino zu sehen war. Außerdem half der Mitproduzent Quentin Tarantino mit seinem Namen kräftig beim Werben mit und setzte dadurch im Publikum höchste Ansprüche auf den Film. Der andere mögliche Grund ist, dass heutzutage Horrorfilme wie „SAW“ und „Wrong Turn“ Gewaltdarstellungen mit derart explizit, dass der Zuschauer notgedrungen immer schwerer zu schocken ist.
Was hat man bei Hostel nun zu sehen bekommen? Einen soliden Horrorfilm mit viel Potential in seiner Idee und Umsetzung. Eli Roth lässt sich zu Beginn viel Zeit, die Geschichte um die drei Rucksacktouristen Paxton, Josh und Oli, die quer durch Europa touren, zu erzählen. Von Barcelona über Amsterdam gelangen die drei Freunde auf einen Geheimtipp hin in die Slowakei. Die empfohlene Jugendherberge (auf englisch Hostel), nahe Bratislava, beherbergt viele jugendliche Reisende mit denselben Interessen – nämlich Partys, Drogen und hemmungslose Sexeskapaden. Geblendet von so vielen reizvollen Angeboten, entgeht den zwei Amerikanern Josh und Paxton und ihrem europäischem Freund Oli die Methodik, mit denen die Betreiber der Herberge ihre Gäste an der Stange halten wollen. Hier wird jeder Einreisende persönlich angesprochen, zuvorkommend behandelt und in ihren Interessen nach Sex erfüllt. So ist es ein sehr augenscheinlicher Zufall, dass die drei ein Zimmer mit zwei Osteuropäerinnen teilen, die nicht nur hemmungslos und willentlich sich vor ihnen entblößen, sondern auch ihren neuen Mitbewohnern jeden sexuellen Wunsch von den Augen ablesen. Auch als allmählich immer mehr Jugendliche aus dem Hort über Nacht verschwinden, hegen die drei Protagonisten keinen Argwohn. Erst als ihr naher Freund Oli ohne Grund am Morgen „abgereist“ ist, vergeht Josh und Paxton ihr Sinnesrausch. Dies ist auch ein wichtiger Punkt im Film, an dem der Zuschauer ein gutes Bild von den einzelnen Hauptcharakteren und ihren Charaktereigenschaften gewinnt. Während die beiden Freunde zu Beginn einander im Feiern und ihrem selbst geschaffenen Hedonismus bestärkt haben und zügellos alle sinnlichen Möglichkeiten ausschöpften, wird hier ein Unterschied deutlich. Paxton zeigt sich als verantwortungsvoll und als ein vorsichtiger und genauer Beobachter, der die Situation richtig einschätzt. Josh dagegen neigt eher zum naiv-schüchternen und leicht zu manipulierenden Charakter. Dennoch landen beide schließlich auf dem Folterstuhl vor sadistischen, betuchten Business-Männern, die viel Geld dafür zahlen den neu entdeckten Kick, über das Leben eines Menschen verfügen zu können, auszuleben.
Konsequenterweise ist es auch Paxton, der von den beiden am ehesten die Nerven behält und eine Möglichkeit zur Flucht sofort nutzt.
Mit Hostel bietet Eli Roth dem Zuschauer nicht wirklich einen so beinharten Film, wie der Trailer es verspricht. Es wird nicht am Band gefoltert und gemetzelt. Vielmehr lässt sich die Intention der Filmemacher erkennen, die Grausamkeit darzustellen, zu denen Menschen fähig sind. Die in Aussicht gestellten Folterszenen gekommen erst zum Schluss des Filmes, haben durch den vollzogenen Handlungsaufbau aber eben dadurch eine umso große Wirkung, da sie im starken Kontrast zu der ersten Hälfte des Filmes stehen. Und wenn man als Zuschauer zusammen mit den Folterobjekten in der Kammer einer alten, heruntergekommen Fabrik eingesperrt ist, so ist die Atmosphäre sehr überwältigend-intensiv.
Hostel thematisiert sehr mutig die Thematik des Folterns und bringt einen authentischen Einblick in die Beziehung zwischen dem sadistischen Folterer, seinen Motiven, und dem verzweifelnden, wehrlosen Opfer. Auch die Geschichte entfaltet sich gut und vor allem aufgrund der hervorragenden schauspielerischen Leistung von Jay Hernandez (Paxton) bekommt man eine gute Vorstellung, welch erhebliche Wirkung Gewalt und ihre Faszination auf den Menschen hat und wie wechselseitig die Täter-Opfer-Rolle sein kann.

Eduard Beitinger.
sagte am 21.02.2007 um 14:40 Uhr

Als ich die ganze Vorschau und all das für Hostel sah dachte ich, dass wird mal wirklich ein Film der vielleicht auch mal wieder richtig schocken kann. Schau sehr sehr gerne Horror- oder Splatterfilme und verdammt, natürlich war es die Gewalt an diesem Film, die mich und ich sage zu mindest weitere 90% ins Kino lockten.
Den Film fand ich dann einfach nur schlecht. Der Anfang war der absolute Hammer, viel zu lange und viel zu Teenie - Porno.Dachte echt ich wär schon wieder im falschen Kinosaal gelandet. Und dann ging die Folter erst richtig los und zwar nicht unbedingt auf der Leinwand sondern wohl eher auf meinem Sitz, dachte das ganze hört wohl nie auf, war echt nichts schockierendes oder neues dabei. Das coolste am ganzen Film fand ich eindeutig das Ende auf der öffentlichen Toilette, hatte ein bißchen was...
Dass mir der Film so wenig gefallen hat lag zu einem kleinen teil vielleicht aber auch wirklich daran dass er im Voraus so hochgepusht wurde, da waren dann halt leider leider auch meine Erwartungen ein bißchen höher und die wurden absolut nicht erfüllt...
Florian TEAM sagte am 21.02.2007 um 16:20 Uhr

Ich denke durch Splatter ALLEIN kann man heute kaum mehr schockieren. Es ist eher die Kombination von einem guten Drehbuch mit interessanten Charakteren UND Splatter (wie z.B. in "The Hills Have Eyes") das uns verstört.

Beim zweiten Mal Ansehen habe ich mich zwar mit dem Film zwar etwas aussöhnen können (das tue ich meistens), der Gesamteindruck bleibt für mich aber mangelhaft. Die ungewollte Komik macht ihn zu lächerlich, die Charaktere sind viel zu hölzern und ihre Verhaltensweisen zu vorhersehbar (der moralisch Tugendhafteste darf überleben, der Sex-Macho und der labile leicht zu Beeinflussende müssen sterben, warum konnte man es nicht einmal umgekehrt inszenieren).

Zu meiner Rezension:
Es war eine meiner Ersten und ich finde sie mittlerweile etwas zu undifferenziert und allgemein-oberflächlich. Heute würde ich sie wohl ganz anders verfassen. Der Film selbst gefällt mir aber nach wie vor nicht.
sagte am 23.02.2007 um 16:01 Uhr

Da muss ich dir auf jeden Fall recht geben! Allein durch Splatter lässt sich wohl kaum noch jemand schocken. Da muss schon noch die richtige Geschichte dahinter stecken...
Ganz böse ist es allerdings wenn beides nicht so der Hammer ist...
Und ein zweites Mal muss ich dir recht geben: Wieso nur sterben immer die, von denen man von Anfang an weiß, dass sie sterben - schön wäre auch mal wieder ein Film, der in dieser Hinsicht überrascht...
Naja, aber bei Hostel sind solche einzelnen Kleinigkeiten für mich aber auch nicht so entscheidend, da in meinen Augen das Gesamtpaket enttäuscht hat
Anj TEAM sagte am 08.07.2007 um 10:01 Uhr

Da ich den Film gestern erst gesehen habe, kann ich erst jetzt etwas dazu schreiben. Ich habe soeben mit Interesse eure "Unterhaltung" verfolgt ;-) und hoffe, dass ich nicht vergesse, worauf ich alles eingehen wollte.
Zunächst einmal: Mir gefällt der Film überhaupt nicht und das muss nicht unebdingt an den Folterszenen liegen, die bei mir echt grenzwärtig, wenn nicht grenzüberschreitend waren. Aber "The Hills have eyes" fand ich ja auch gut und der war meiner Meinung nach viel kontinuierlicher in den Gewaltszenen, während die bei "Hostel" eher wenig vertreten (aber dennoch asureichend, bärks) waren.
Der Anfang war sehr langweilig und dumm und auch ich fühlte mich an "American Pie" erinnert.
Dann die Folterei. Echt wiederwärtig, ich würde den Film nicht noch einmal sehen, wenn ich in der Zeit zurückreisen und es mir verbieten könnte. Der tiefere Sinn ist mir schleierhaft. Wo man dabei Kritik an Folertungen in irakischen Gefängnissen sieht, verstehe ich nicht. Da habe ich anscheinend zu wenig zwischen den Zeilen gelesen (aber ich habe ja auch nur mit einem halb zugekniffenen Auge unter der Decke hingeguckt ;-) )
Dass derjenige überlebt, bei dem es typisch wäre, finde ich nicht. Ich dachte die ganze Zeit, der Josh (hieß er so?), also der niedliche Milchbubi der seiner Ex hinterhertrauert und sich nicht traut, mit einer Hure zu schlafen, würde überleben. Aber nein, es war dann doch einer der gedankenlosesten, für den dass alles nur eine reine Porno-Spaß-Reise war. Leider ist mein Spanisch noch zu schlecht, als dass ich seinen kurzen Wortwechsel mit seinem Peiniger verstehen konnte. Ich hätte gern egwusst, was die gesagt haben. Hat das vielleicht jemand verstanden und kanns mir übersetzen?
Die prügelnden Kinder fand ich auch komisch. Wie hat denen denn der Typ (also der überlebende Junge, wie auch immer er hieß) klargemacht, dass sie doch bitte das nächste Auto angreifen und dafür Kaugummis kriegen. Erstens: Hallo, es sind doch nur Kaugummis, die wollten doch sonst immer Geld! Zwietens: Die Kiddies konnten doch garantiert kein Englisch und der Typ kein Slowakisch, wie also hat er sich mit denen verständigt?

Alles in allem ein blöder Film. Einziger Fortschritt im Horrorgenre: Wenigstens müssen sich die Gepeinigten mal übergeben, was schon eine Spur realistischer ist, als das Verhalten der Opfer aus Saw beispielsweise. Warum die aber immer noch nicht ohnmächtig werden, ist mir schleierhaft... Ja klar, dann hätte natürlich die ganze Folterorgie keinen Sinn, aber wer bitte bleibt schon bei Bewusstsein, wenn ihm ein Auge herausgebrannt wird und aknn danach noch ne clevere Verfolgungsjagd überstehen? So viel Adrenalin hat doch kein Mensch!
Damocles TEAM sagte am 08.07.2007 um 11:17 Uhr

Er sagt sowas wie "Ich werde dich in deinen Träumen verfolgen" etc. Das kann ich dir heute abend noch wortwörtlich aufschreiben. Ich spreche zwar kein spanisch, aber in der englischen Version wird Deutsch gesprochen :)
Zombie-mower TEAM sagte am 08.07.2007 um 12:21 Uhr

richtig, in der Originalversion spricht der Folterer deutsch, obwohl er eher italienische Züge hat.
Inhaltlich war Paxtons Aussage: "mach das nicht, das wird dir dein ganzes Leben kaputt machen."
Was auch ein witziger aber für mich nicht ganz nachvollziehbarer Einfall Eli Roths war, war es im Trailer zu Hostel 2 eine deutsche Off-Stimme zu verwenden: „Jedes Jahr werden in Amerika 10.000 Menschen mit einer Schusswaffe getötet. Über 2.000 Menschen werden erstochen. Hmmhmmhmm. Amerikaner haben einfach keine Fantasie!“
Warum deutsch, nur als ein zynischer Verweis auf den deutschen Folterer im Erstling? Wäre möglich, da Roth in der Fortsetzung an einigen Stellen sich selbst zitiert (z.B.: die Fortführung der Pulp Fiction Szene) und auf viele Ausgangsmomente des Vorgängers eingeht.
Alles im einen halte ich Hostel für einen mutigen und originellen Einfall zum Horrorgenre, der mit seiner klischeehaften Charakterzeichnung und dem hohen Exploitationsgrad (Nacktszenen, ausführlicher Ausflug in den Rotviertel und die Drogen-Sex-Szenen) die berühmten Slasher-Klassiker und deren Konzepte parodiert und rezitiert. Dies ist ihm in Hostel 2 noch besser gelungen, in Cabin Fever war die Neigung eh schon abzusehen. Für bewanderte Horrorfilmfans, die bei Hostel nicht nur auf explizite Splatter- und Goreszenen setzen, ist Eli Roths Beitrag sicherlich eine gelungene Unerhaltung.
Anj TEAM sagte am 08.07.2007 um 13:08 Uhr

Oh mann, wirklich? Der spricht eigentlich deutsch? Das überrascht mich jetzt total! Also die deutsche Synchronisation ist ja echt ein wenig zu kreativ, dass die dann einfach Spanisch draus gemacht haben! Und das hab ich dem Typen voll abgekauft, weil er doch so spanische Züge hatte (also der Junge). Warum haben die den in der deutschen Synchro dann nicht einfach englisch quatschen lassen? Wäre doch viel lustiger gewesen (und man hätte was verstanden)

Also ja, Damocles, wenn du die Übersetzung (bzw. das im Original gesagte) aufschreiben kannst! Hast du die DVD zu Hause?
Damocles TEAM sagte am 08.07.2007 um 16:27 Uhr

Ja, ich hab die DVD hier in Würzburg, war aber übers Wochenende nicht hier.

Folgerknecht: "Genuuug! Sprich nicht määääähr!" (hört sich so blöd an wies hier steht :D)
Er: "Wenn du mich tötest, wird es dein Leben zerstören. Jedesmal wenn du deine Augen schließt, wirst du mich sehen. Ich werde jede Nacht in deinen Alpträumen sein. Dein ganzes Leben, ich werde es zerstören."
Folterknecht: *klatsch* "Wachäää!"
Anj TEAM sagte am 10.07.2007 um 14:24 Uhr

Dankeschön fürs Nachschauen! (oder -hören)
Tine sagte am 10.07.2007 um 14:56 Uhr

Ich möchte noch anmerken, dass die erste halbe Stunde zum K... langweilig war. Das war doch nur Schwachsinn und hatte mit dem eigentlichen Filminhalt, nämlich dumme Folterszenen zu zeigen, nichts zu tun. Vielleicht war es für diejenigen gedacht, die gern Pornofilme gucken, aber selbst dafür war es doch viel zu langweilig. Schrecklich. Was sollte diese unnütze halbe Stunde?! Warum nicht gleich mit den sinnlosen Foltereien anfangen?
Micha Barbarez sagte am 01.09.2009 um 13:23 Uhr

Habe mal ein paar alte Kritiken gelesen und muss sagen, ich bin überrascht, dass der Film hier so schlecht weg kommt. Ich fand ihn spannend und ordentlich gemacht.
travisbickle TEAM sagte am 01.09.2009 um 16:51 Uhr

Konnte die schlechten Kritiken, die "Hostel" sich eingefangen hat, auch nie nachvollziehen, kann mir das aber insofern erklären, dass der Medienhype um den Film viel kaputt gemacht hat, weil er die Erwartungshaltung der Leute ins Unermessliche geschraubt hat und dann seinen Vorschusslorbeeren nicht ganz gerecht wurde. Ich habe mir den Film damals unvoreingenommen und als "neutraler Beobachter" angeschaut und konnte nicht klagen. Liebe Leute, die Diskussion über angebliche Parallelen zur Realität (Abu Ghraib & Co.) ist doch erstens viel zu müßig und zweitens auch irrelevant. Eli Roths "Hostel" ist 90 Minuten zackige, ruppig-unverschämte "Nudity & Gore"-Exploitation für Hardcore-Genrefans - und sollte auch genau als das verstanden und bewertet werden! Die Doppelmoral vieler Zuschauer, die den ganzen cheesy B-Movie-Trash aus den 70ern und 80ern vergöttern und im Gegenzug "Hostel" verreißen, wirkt auf mich ein bisschen seltsam...
Shikantaza sagte am 06.10.2009 um 23:33 Uhr

Ich hab den Film vor ein paar Jahren im Kino gesehen und fand ihn richtig schlecht und dachte, ich gebe ihm jetzt noch mal auf DVD´ne Chance zumal ich die Gelegenheit habe ihn in der Originalversion anzuschauen. Doch der Film gefiel mir immer noch nicht: die Charaktere sind eindimensional und verhalten sich blöd (ich fand sie zudem auch noch allesamt sehr unsympathisch, aber das soll kein Kritikpunkt sein, weil es Geschmackssache ist). Beim zweiten Anschauen wusste ich ja nun, daß der Film hochgejazzt wurde, weil Tarantino´s Name ganz groß auf den Plakaten (wie auch auf dem DVD-Cover) steht.
Die Sexszenen sind allesamt total schwach und hinterlassen den Eindruck, als hätten die Macher des Films noch nie im Leben Sex gehabt, sondern würden diesen lediglich aus Nacherzählungen und/oder Pornos kennen. Ich verstehe überhaupt nicht, wie Sex und das ganze Drumherum dermassen schlecht inszeniert werden kann. Die Folterszenen fand ich widerlich und selbstzweckmässig. Ich empfand sie als sinnlos.
Im Gegensatz zu dem Remake von "The hills have eyes", wo diese Szenen ihre Wirkung nicht verfehlten (da die Darsteller ein viel höheres Identifikationspotential boten) und die Szenen allesamt viel besser inszeniert waren und Teil eines Spannungsbogens waren.
Teil 2 hab ich noch gar nicht gesehen, ich weiss auch nicht, ob ich mir dieses zweifelhafte Vergnügen antun soll ;oP
travisbickle TEAM sagte am 07.10.2009 um 15:38 Uhr

@Shikantaza: Wenn du Teil 1 nicht mochtest, wird dir der zweite auch nicht gefallen: Ist dasselbe in Grün, nur mit Frauen als Folteropfer statt Männern. Aber der ist RICHTIG schlecht inszeniert und war selbst für mich, wo ich das Original ja gar nicht mal so übel fand, fast ungenießbar!!
Damocles TEAM sagte am 07.10.2009 um 17:51 Uhr

Möchte ich widersprechen. Ich halte von hostel 1 wenig, Hostel 2 fand ich aber zumindest leidlich unterhaltsam, da er sich nicht mehr ganz so ernst nimmt, habe ich das Gefühl.
Zombie-mower TEAM sagte am 08.10.2009 um 14:42 Uhr

möcht meinen Senf der aktuellen Diskussion nicht vorenthalten ;-)
also ich liege zwischen damocles und travisbickle;
"HOSTEL" empfand ich als originell und innovativ, die "eindimensionalen" und auf einen markantes Merkmal reduzierten 3 Hauptfiguren entsprechen in meinen Augen dem typischen Chrakteristika von Teen-Horrorfilmen; Teenager sind einfach unfertige Erwachsene und sowohl auf Sex und Party fixierte Menschen;
die vorhin eingebrachte Behauptung, die Macher hätten keine Ahnung von Sex und dass dies im Film sich deutlich zeigt, halte ich nicht für stichfest - siehe die feuchtfröhlichen WG-Studentenfeste; die Leut denken eigentlich auch alle nur ans Ansaufen und Rumficken; also nein, gerechtfertige Darstellung oberflächlicher Triebbefriedigung

HOSTEL 1 (meine Wertung - 5 Sterne - siehe die Abhandlung weiter oben) wollte ja Eli Roth ursprünglich als Dokufilm über das illegale Ersteigern von Menschenleben fürs Ausleben perverser Sadomaso- und Folterfantasien drehen, entschied sich aber für einen Spielfilm mit fiktiver Handlung, um damit einen größeren Rezipienten-Kreis zu erreichen; intelligentes Kalkül

HOSTEL 2 (meine Wertung - 4 Sterne, da das Prinzip die Idee vom ersten Teil aufgreift und nur leicht verändert - siehe meine Rezension dazu), da geb ich damocles recht, ist wesentlich zynischer als der Vorgänger, noch ausgefallener in den Tötungsakten - insofern sehr unterhaltsam für einen Horrorfilm-Liebhaber; einige Schwächen sind nicht zu leugnen, wie z.B. die übertriebene und sinnlose Abschweifung in die Kinderbande und deren Rache an der arroganten Geliebten des Folter-Organisators
dennoch insgesamt gelungen und nie langweilig
Shikantaza sagte am 08.10.2009 um 16:42 Uhr

@zombiemower: da möchte ich dann auch noch mal widersprechen :o) ich empfinde teenager keinesfalls als unfertige erwachsene. ich enmpfand die teenager im film als idioten, genau so idiotisch wie erwachsene sich aufführen können...
...und genau das war eins der dinge, die mir an hostel überhaupt nicht gefallen haben: diese ignoranz, als erwachsener von oben auf die teenager runterzukucken, diese als sex- und sauf-maschinen darzustellen und somit sehr eindimensional zu zeigen (das gleiche trifft übrigens auf die seltsamen und geld schnorrenden kinder zu, die wurden m. e. genau so öde dargestellt).
...und im zuge davon hat mir auch nicht gefallen, was mich schon seit ende der siebziger, anfang der achtziger an horrorfilmen stört: so bald jugendliche saufen, kiffen oder ficken, werden sie umgebracht...
travisbickle TEAM sagte am 08.10.2009 um 16:47 Uhr

Na eben: Bei AMERICAN PIE oder MANDY LANE beschwert sich ja auch keiner über das Teenager-Sexgelaber. Spiegelt halt den Zeitgeist der Generation wider und ist in meinen Augen nur ehrlich. Das ist auch genau das, was ich dem ersten HOSTEL zugute halte: Eli Roth spielt durch und durch mit offenen Karten. Die erste Hälfte des Films ist ganz sicher keine feine, tiefenpsychologische Studie über die Vorlieben und Triebe freizeitsüchtiger Jugendlicher, sondern durch seine überspitzte Darstellung einfach nur sympathisch und aufrichtig. Und die Tötungsszenen halte ich für nicht härter oder expliziter als in anderen Splatterfilmen auch. HOSTEL 2 hat meiner Meinung nach alle Stärken des ersten Films zu sehr ausgereizt und ist dabei übers Ziel hinaus geschossen.

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